Lehm- und Ton-Dachziegel
Mit Dachziegeln werden geneigte Dächer gedeckt. Sie werden aus Lehm und Ton gebrannt. Die Dachziegel gibt es in den Formen Dachpfanne (in einer Hohlform) oder auch als Dachplatte (also als flächige Steine). Dachziegel sind bis zu drei Stunden wasserundurchlässig. Bestehen sie aus Naturstein oder Beton werden sie fachlich richtig als Dachstein bezeichnet.
Die unterschiedlichen Dachziegel
Bei den Dachziegeln wird zwischen Strangdachziegeln und Pressdachziegeln unterschieden.
Die Strangdachziegel werden, wie der Name schon vermuten lässt, in einem Tonstrang hergestellt, der dann in Ziegel geteilt wird.
Zur Herstellung von Pressdachziegeln wird in der Strangpresse ein Tonstrang gefertigt, der anschließend in gleich große Blocke geteilt wird. In der Schlitten- oder Revolverpresse bekommen die Ziegel dann ihre endgültige Form.
Strangdachziegel:
- Bieberschwanz
- Strangfalzziegel
- Hohlpfanne
Pressdachziegel:
- Flachkremper
- Flachdachpfanne
- Doppelmuldenfalzziegel
- Mönch und Nonne
Farben von Lehm und Tonziegeln
Je nach Material und Herstellungsprozess bekommen die Ziegel eine andere Farbe.
Naturrot: Diese Farbe entsteht in erster Linie durch die im Ton enthaltenen Mineralien. Ein hoher Eisengehalt führt zu einer roten bis rosa Färbung, ein hoher Kalkgehalt führt hingegen zu einer gelben Färbung. Auch das Brennen (Sauerstoffzufuhr und Temperatur) hat Einfluss auf die Farbnuancen.
Engobe: Hierfür werden die Ziegel vor dem Brennen mit einer, mit Mineralien versetzten Tonschlämme überzogen. Ziegel und Schlämme gehen eine feste Verbindung ein. Die Farbpalette ist bei dieser Technik jedoch begrenzt.
Durchgefärbt: Für durchgefärbte Ziegel werden dem Ton vor dem Brennen Farbpigmente beigemischt. Ähnlich wie bei der Engobe sind auch hier nicht alle Farben möglich. Dadurch das diese Ziegel durchgefärbt sind Fallen Absplitterungen an den Ziegeln nicht so schnell auf.
Glasur: Durch das aufbringen von eingefärbtem Quarzsand vor dem Brennen lassen sich auch ausgefallen gefärbte Ziegel realisieren.
Dämpfen: Hierfür wird der Flamme bei Brennen viel Brennstoff beigemischt und so Sauerstoffarm gerannt. Die Ziegel werden durch und durch taubengrau bis schwarz gedämpft.
Die Herstellung von Ziegeln aus Lehm und Ton früher
Der Ton wurde unter Humusschichten ausgegraben und in Gruben oder auf Hügeln über den Winter getrocknet. Danach hat man den Ton zerkleinert und mit Wasser durchgeknetet. Die Tonmasse hat man in eine Holzform gestrichen. Die so entstandenen Rohlinge mussten dann einen ganzen Sommer im Schatten trocknen bevor sie gebrannt werden konnten. Nach dem Brennen lies man die Ziegel langsam auskühlen.
Die Herstellung von Ziegeln aus Lehm und Ton heute
Das Prinzip der Herstellung von Dachziegeln hat sich nicht grundlegend geändert, einige Dinge wie beispielsweise die Formgebung läuft heute automatisiert. Wie auch früher sind die Arbeitsschritte der Abbau, die Aufbereitung, das Sumpfen und Mauken, die Formgebung, die Trocknung, das Brennen und zum Schluss die Qualitätskontrolle.