Wollen wir mal das Lied anfangen

Woll´n wir mal das Lied anfangen,
wie´s in Hamburg uns ergangen,
auf der Zimmerherberg.

Refrain:
Rau, rau raudideldau,
rum mit de Buddel,
ick sup di tau,
wohl auf des Krauters Kosten!

Gesellen, die gingen nach Altona raus,
lebten da in Saus und Braus
auf des Meisters Kosten.

Als sie kamen vors Altonaer Tor,
stand die Bürgerwehr davor,
Wollt´ sie nicht rein lassen.

Meister schickt uns eine Kuh
und ein buntes Kalb dazu,
Gesellen sollten´s versaufen.

Schneidergesellen, die schickten her,
ob noch Hilfe nötig wär,
Wollten uns helfen streiten.

Zimmergesellen, die schickten zurück:
Wir brauchen keine Ziegenböck,
wir haben den Sieg errungen.

Drum, ihr Meister, ihr Grossprahler
schickt gleich sechstausend Taler
für uns Zimmergesellen.

Weil ich habe Mut und Kraft,
gehe ich gleich auf Wanderschaft.
Was schert mich denn der Krauter?

Bei dem Bauer ins Quartier,
schaff er uns gleich Wein und Bier,
Schwein- und Gänsebraten.

Wollt ihr wissen, wer ich bin:
Ich bin ein Zigeunerkind,
habe Lust zum Streiten.


Noten
Das Arbeiterlied „Wollen wir mal das Lied anfangen (Hamburger Gesellenaufstand)“ stammt aus der Hamburger Region. Das alte Volkslied entstand vermutlich in etwa im Jahr 1850. Es wurde unter anderem in dem Liederlexikon „Lieder der Landstrasse“ (1984) veröffentlicht.