Mei Vater is Dachdecker – ein Volkslied aus den oberdeutschen Landschaften
und Dachdecker bin i
er steigt auf die Dächer
auf die Mädel steig i
Mei Vater is e Doktor
un Doktor bin i
mei Vater macht Mädcher
un Mädchen mach auch i
Mei Schwester spielt Zither
mei Bruder Klarinett
mei Vater spielt auf der Mutter
des gibt e Quartett
Der Adam und die Eva
die gingen übem Bach
die Eva wollt geritten sein
der Adam war zu schwach
Der Hansel und die Gretel
die gingen übers Feld
die Gretel wollt gehockelt sein
der Hansel hat kein Geld
Mei Vater is a Tischler
sei Tochter bin i
er macht die Wiagn
fürs andere sorg i. (Tirol)
Mein Schatz is ein Mülner
tuat Tog und Nocht mohln
und hiaz is mir der Tolpatsch
ins Mehl einigfolln. (Steiermark)
Mei Vater is Mauser
und Mutter maust au
und i bin der jung Mauser
i mause halt au. (Graubünden)
Mei Vater is Fleischer
a Fleischer bin i
Mein Vater sticht Kälber
die Menscher stech i (Erzgebirge)
„Mei Vater is Dachdecker“ ist ein zotiges Volkslied aus den oberdeutschen Landschaften, welches aus dem 19. Jahrhundert, genauer gesagt aus der Zeit um das Jahr 1890, stammt. Es ist in der heimischen Mundart verfasst, die zu dieser Zeit von der Bevölkerung gesprochen wurde. Das Lied ist in verschiedenen Variationen in allen oberdeutschen Landschaften heimisch. Bei enstprechenden Strophen wurden die Regionen in Klammern () dahinter ergänzt.